Investitionen, Kapitalbedarf und Lösungsansätze aus Sicht des größten deutschen Stadtwerke-Verbundes. Die IDI im Gespräch mit der Thüga.

Mo. 20.10.2025 | 15:00-16:30 Uhr
Am 20. Oktober veranstalteten wir gemeinsam mit der Thüga ein spannendes Webinar zum Thema
Investitionen, Kapitalbedarf und Lösungsansätze aus Sicht des größten deutschen Stadtwerke-Verbundes. Die IDI im Gespräch mit der Thüga.
Energieversorger und Stadtwerke stehen in Deutschland vor immensen Investitionsprojekten zum Erhalt und der Transformation der Infrastrukturen. Dass dies kein punktuelles, sondern ein systematisches Thema ist, sieht man auch in den Reihen des größten deutschen Stadtwerke-Verbundes – der Thüga Gruppe. Aus Sicht der Thüga AG, die an mehr als 100 Stadtwerken und Energieversorgern beteiligt ist, wird ein Überblick gegeben, welche Themen für die Gruppe eine Rolle spielen, welcher Investitionsbedarf sich in verschiedenen Themen abzeichnet und welche Lösungsansätze durch verschiedene Finanzierungsformen derzeit verfolgt werden. Gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden wird diskutiert, welche Rolle privates Altersvorsorgekapital spielen kann und wie konkrete Kooperationsmodelle aussehen sollten.
Agenda:
Begrüßung und Einführung | Dr. Brosze, Palladio Kommunal
Eckpunkte der Investitionsstrategie und des Kapitalbedarfs der Thüga-Gruppe | Hr. Kittelberger, Leiter Finanzen Thüga AG; Hr. Peveling, Leiter Treasury der Thüga AG
Projektbeispiel Geschäftsfeld Wärme aus der Thüga Gruppe | Hr. Hellmann, Leiter Erzeugung der Thüga AG
Anknüpfungspunkte für kooperative Lösungen zwischen Thüga und privatem Kapital | Dr. Brosze; Hr. Hellmann; Hr. Kittelberger; Hr. Peveling
Fragen & Diskussion
Rückblick zur Veranstaltung:
Die kritische Überprüfung der regulatorischen Rahmenbedingungen für die Energiewende durch die Bundesregierung geht aus Sicht vieler Energieversorger im Lande in die richtige Richtung. Sie wird allerdings nicht zu einer fundamentalen Korrektur des Gesamtinvestitionsbedarfs von Stadtwerken führen. Diese Ansicht vertrat der Geschäftsbereichsleiter Finanzen der Thüga, Michael Kittelberger, im Rahmen des jüngsten "Forums Stadtwerke" der IDI - Initiative deutsche Infrastruktur.
Das Forum hat sich inzwischen als Gesprächsplattform zwischen privaten Kapitalgebern und den kommunalen Stadtwerken etabliert. Hier kommen die verschiedenen Sichtweisen der beiden Seiten zur Sprache, um auf dieser Basis ein gegenseitiges Verständnis aufzubauen. Was wiederum eine Grundvoraussetzung ist, um privates Kapital für die notwendigen anstehenden Milliardeninvestitionen in den Bestand und in neue Anlagen zu aktivieren.
Der Investitionsbedarf für kommunale Wärme- und Energieversorger ist durch die gesetzlichen Dekarbonisierungsanforderungen, aber auch durch die anstehenden Modernisierungsmaßnahmen im Bestand und die Auswirkungen der kommunalen Wärmeplanung inzwischen so hoch, dass er nicht mehr im Rahmen der klassischen Unternehmensfinanzierung gedeckt werden kann. Allein bei der Thüga-Gruppe, dem größten Verbund kommunaler Energieversorger in Deutschland, wird sich der jährliche Investitionsbedarf, verglichen mit den 2010er Jahren, von 2025 bis 2035 auf rund 4 Milliarden Euro vervierfachen – wobei der überwiegende Teil in das Wärme- und Stromnetz fließt.
Vor diesem Hintergrund wird es eine große Herausforderung für die deutschen Stadtwerke sein, dass der Verschuldungsgrad in den kommenden Jahren nicht aus dem Ruder läuft. Thüga arbeitet an skalierbaren Finanzierungsmodellen für die Thüga-Gruppe, um diese Herausforderung zu stemmen. Privates Kapital steht dafür jedenfalls bereit, wenn die Parameter stimmen. Aus Sicht des IDI-Vorstands Tobias Brosze, gehören dazu vor allem ein tragfähiges Geschäftsmodell, ein angemessenes Rendite-Risiko-Profil, ein langfristig stabiler Cashflow und nicht zuletzt ein vertrauensvolles Verhältnis der Geschäftspartner. Die gemeinsame Veranstaltung von IDI und Thüga war da ein Schritt in die richtige Richtung.
Die IDI engagiert sich für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands durch private Investitionen in essenzielle Infrastruktur. Dabei vertritt sie vor allem die Sichtweise deutscher Altersvorsorgeeinrichtungen wie zum Beispiel Versicherungen, Versorgungswerke und Pensionskassen.
Sie sind noch kein Mitglied der IDI, aber haben Interesse an dem Webinar? Kontaktieren Sie uns unter info@deutsche-infrastruktur.org.